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Mit Baby und Kleinkind auf dem Jakobsweg unterwegs

Am letzten Sonntag war es soweit, wir starteten unser FamilienprojDSC_8924ekt Jakobsweg in Frankreich. Die Vorfreude war gross, denn durch unsere vielen Projekte haben wir nur selten solche unverplante ruhige Familienzeit.

Mit Wildlingen an den Füssen und Pickapoohsonnenhüten auf dem Kopf traten wir am Morgen frohen Mutes die Reise mit dem öffentlichen Verkehr an, welche uns an unseren Ausgangsort in Bardonnex-Compesières führte.DSC_8601

Die erste Strecke von Compèsieres bis Neydens legten wir mehrheitlich Barfuss zurück. Unsere Sachen konnten wir Regensicher in unserem  Bollerwagen verstauen, welcher uns während der ganzen Reise begleitete. Auf dem Weg gab es vieles zu entdecken, welchem wir Raum und Zeit liessen. An diesem Tag fanden wir glücklicherweise innert paar Minuten eine Schlafplatz. Zur Freude unseres Kleinkindes war dieser auf einem Campingplatz mit vielen anderen Kleinkindern und tollen Spielmöglichkeiten.

Am nächsten Tag konnte sich unser Kleindkind nur schwer voDSC_8984m Campingplatz trennen, doch unsere Reise ging mit frisch eingekauften Biolebensmitteln und mit Wildlingen an den Füssen weiter bis nach Charly. Nach einem steilen Aufstieg wurden wir mit einer sehr schönen Aussicht belohnt. Kirchen und Friedhöfe wurden besichtigt. Nebst den tollen Naturschätzen erweiterten auch diese den Horizont von uns und unseren Kindern. Die zweite Nacht verbrachten wir in einem Pilger Gite mit drei anderen Pilgerern. Die Kinder schliefen in den ersten beiden Nächten relativ gut, doch wir merkten spätestens am dritten Tag, dass wir nicht mehr so erholt in den Tag starteten. Zudem spürten wir auch immer mehr die DSC_8720Steinen unter unseren Füssen und auch andere  Körperteile machten sich bemerkbar vom ständigen Tragen und Bollerwagen ziehen und schieben.

Am dritten Tag führte uns der Jakobsweg von Charly nach Frangy. Dies war eine sehr lange, turbulente und anstrengende Strecke. Schon an den zwei vorherigen Tagen mussten extra Meter gegangen werden weil wir Dinge verloren hatten, an diesem Tag war es aber wegen einer Wasserflasche ein ziemlich langes Stück, gefolgt von einer extra Strecke wegen einem übersehenen Wegweiser. Der Wunsch richtig duschen und schlafen zu können führte uns naDSC_8822ch einigem Suchen und weiteren Extramentern schliesslich in ein einfaches Hotel.

Von Tag zu Tag assen wir auf der Wanderstecke mehr von unseren Reserven weil Biolebensmittel auf dem Land in Frankreich nicht so einfach zu finden sind. Obwohl der Salat in den Restaurants gut schmeckte, vermissten wir schon am dritten Tag unsere hochqualitativen Lebensmittel von Zuhause.

Der vierte Tag startete ausgeschlafen aber mittlerweile mit intensiv spürbar durchmassierten Füssen. Das erste Stück dieser Strecke führte ziemlich lange an einer Landstrasse entlang. Nach sehr schönen Wegen an den vorangegangenen Tag war dies ein etwas ungemütliches Teilstück des Jakobsweges. Schon bald ging es jedoch wieder in die Höhe wo wir im Schatten von BDSC_9010äumen eine lange Pause einlegten. An diesem Tag nahmen wir uns eine kurze Teilstück vor. Mangels Schlafplatz wurde es jedoch die längste Tagesstrecke.

Das Kleinkind wollte an diesem Tag vermehrt im Bollerwagen gezDSC_8844ogen werden. Das Baby wollte lieber krabbeln als noch länger in der Trage getragen werden und uns war trotz tollen Pickapoohsonnenhüten die Sonne langsam etwas zu viel und zu intensiv. Als wir dann noch 8 km extra wandern durften bis wir endlich einen Schlafplatz gefunden hatten, machte sich unsere Müdigkeit immer mehr bemerkbar. Trotz allem sprachen wir am Abend noch über das nächste Teilstück welches Mangels Übernachtungsmöglichkeiten über 20 km entfernt war. Es folgt schliesslich eine kühle Nacht ohne Schlafsack in einem Zelt. Diese Nacht raubte uns zu viel Energie um noch weiter zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns als Familie einig, dass der Jakobsweg bis dahin eine wunderbare Erfahrung war, welch wir wieder machen würden und werden, aber dass es jetzt Zeit ist wieder nach Hause zu gehen.

Insgesamt sind wir in vier Tagen über 50km mit Barfussschuhen auf dem Jakobsweg gegangen. Es war eine wundervolle Familienzeit die wir nicht missen möchten.

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